SCHRIFT 11 - DIE EWIGE PARADIES INSEL
11:0.1DAS Paradies ist das ewige Zentrum des Universums der Universen und die Wohnstätte des Universalen Vaters, des Ewigen Sohnes, des Unendlichen Geistes und ihrer göttlichen Beigeordneten und Mitarbeiter. Diese zentrale Insel ist der gigantischste aller organisierten Himmelskörper kosmischer Realität im gesamten Alluniversum. Das Paradies ist sowohl ein materieller Himmelskörper als auch ein geistiger Wohnort. Die ganze intelligente Schöpfung des Universalen Vaters bewohnt materielle Aufenthaltsorte; deshalb muss das absolute Überwachungszentrum ebenfalls materiell sein, im wörtlichen Sinne. Und abermals sollte wiederholt werden, dass geistige Dinge und geistige Wesen wirklich sind.
11:0.2Die materielle Schönheit des Paradieses beruht auf der Herrlichkeit seiner physischen Vollkommenheit; die Größe der Gottesinsel zeigt sich in den überragenden intellektuellen Leistungen und in der mentalen Entwicklung ihrer Bewohner; die Herrlichkeit der zentralen Insel tut sich in der unendlichen Begabung mit göttlicher Geistpersönlichkeit kund – im Licht des Lebens. Aber die Tiefen der geistigen Schönheit und die Wunder dieses erhabenen Ganzen liegen völlig jenseits des Fassungsvermögens des endlichen Verstandes materieller Geschöpfe. Glorie und geistiger Glanz der göttlichen Residenz sind für einen Sterblichen unfasslich. Und das Paradies existiert von Ewigkeit her; es gibt weder Aufzeichnungen noch Überlieferungen, die sich auf den Ursprung dieser Kerninsel des Lichts und Lebens beziehen.
1. DIE GÖTTLICHE RESIDENZ
11:1.1Das Paradies dient vielen Verwaltungszwecken der universellen Reiche, aber für Geschöpfeswesen ist es in erster Linie die Wohnstätte der Gottheit. Die persönliche Gegenwart des Universalen Vaters befindet sich genau im Mittelpunkt der oberen Oberfläche dieses annähernd kreis-, aber nicht kugelförmigen Wohnsitzes der Gottheiten. Die Paradies-Gegenwart des Universalen Vaters ist unmittelbar umgeben von der persönlichen Gegenwart des Ewigen Sohnes, während beide in die unaussprechliche Herrlichkeit des unendlichen Geistes eingehüllt sind.
11:1.2Gott wohnt, hat gewohnt und wird ewig an eben diesem zentralen und ewigen Ort wohnen. Wir haben ihn immer dort gefunden und werden ihn immer dort finden. Der Universale Vater ist in diesem Zentrum des Universums der Universen kosmisch fokussiert, geistig personifiziert und geographisch wohnhaft.
11:1.3Wir alle wissen den direkten Weg einzuschlagen, um den Universalen Vater zu finden. Ihr seid unfähig, von der göttlichen Residenz wegen ihrer Entfernung viel zu begreifen, wegen des immensen zwischen ihr und euch liegenden Raumes, aber jene, die die Bedeutung dieser enormen Distanzen begreifen können, wissen ebenso bestimmt und buchstäblich, wo Gottes Aufenthaltsort ist, wie ihr wisst, wo sich New York, London, Rom oder Singapore befinden, Städte, die an einem bestimmten geographischen Punkt auf Urantia liegen. Wäret ihr ein intelligenter, mit Schiff, Seekarten und Kompass ausgerüsteter Seefahrer, könntet ihr diese Städte leicht finden. Desgleichen könntet ihr, verfügtet ihr über Zeit, Beförderungsmittel, geistige Befähigung und die nötige Führung, euch durch ein Universum nach dem anderen und von einem Kreis zum anderen steuern lassen und durch die Sternreiche immer weiter nach innen reisen, bis ihr schließlich vor dem zentralen Glanz der geistigen Herrlichkeit des Universalen Vaters stündet. Mit allem Erforderlichen zur Reise ausgerüstet, ist es ebenso möglich, Gottes persönliche Gegenwart in der Mitte aller Dinge zu finden, wie entfernte Städte auf eurem eigenen Planeten. Dass ihr diese Orte nie besucht habt, widerlegt in keiner Weise ihre Realität oder wirkliche Existenz. Dass nur so wenige Universumsgeschöpfe Gott im Paradies gefunden haben, widerlegt in keiner Weise die Realität seiner Existenz oder die Realität seiner geistigen Person im Zentrum aller Dinge.
11:1.4Man kann den Vater immer an diesem zentralen Ort finden. Wenn er sich wegbegäbe, würde das Universum in ein Chaos gestürzt, denn in ihm laufen von den Enden der Schöpfung an diesem zentralen Wohnort die universalen Gravitationslinien zusammen. Ob wir den Persönlichkeitskreis durch die Universen zurückverfolgen oder den aufsteigenden Persönlichkeiten auf ihrer Reise nach innen zum Vater folgen; ob wir den Linien der materiellen Gravitation zum Unteren Paradies nachgehen oder den zyklischen Ausbrüchen der kosmischen Kraft folgen; ob wir den Linien der geistigen Gravitation bis zum Ewigen Sohn nachgehen oder der Prozession der Paradies-Söhne Gottes nach innen folgen; ob wir die Verstandeskreise nachzeichnen oder den Billionen und Aberbillionen himmlischer Wesen folgen, die dem Unendlichen Geist entspringen – jede oder alle dieser Beobachtungen führen uns direkt in die Gegenwart des Vaters, an seine zentrale Wohnstätte zurück. Hier ist Gott persönlich, buchstäblich und wirklich anwesend. Und aus seinem unendlichen Wesen fluten in alle Universen Ströme von Leben, Energie und Persönlichkeit.
2. NATUR DER EWIGEN INSEL
11:2.1Da ihr beginnt, eine schwache Ahnung von der ungeheuren Größe des materiellen Universums zu bekommen, das ihr sogar von eurem astronomischen Ort, von eurer Raumposition in den Sternsystemen aus wahrnehmen könnt, sollte es euch klar werden, dass ein so gewaltiges materielles Universum eine entsprechende angemessene Kapitale, einen Hauptsitz haben muss, welcher der Würde und Unendlichkeit des universalen Herrschers dieser ganzen weiten, ausgedehnten Schöpfung materieller Reiche und lebendiger Wesen entspricht.
11:2.2In seiner Form unterscheidet sich das Paradies von den bewohnten Himmelskörpern: Es ist nicht kugelförmig. Es ist eindeutig ellipsoid, da sein Nord-Süd-Durchmesser um einen Sechstel länger ist als sein Ost-West-Durchmesser. Die zentrale Insel ist im Wesentlichen flach, denn die Distanz zwischen oberer und unterer Oberfläche beträgt ein Zehntel des Ost-West-Durchmessers.
11:2.3Diese unterschiedlichen Dimensionen in Verbindung mit dem stationären Zustand der Insel und der an ihrem Nordende unter stärkerem Druck austretenden Kraft-Energie ermöglichen es, im Universum eine absolute Richtung festzulegen.
11:2.4Die zentrale Insel ist geographisch in drei Zonen der Aktivität aufgeteilt:
1. Das obere Paradies.
2. Das periphere Paradies.
3. Das untere Paradies.
11:2.5Wir sprechen von der Paradiesoberfläche, die den Persönlichkeitsaktivitäten vorbehalten ist, als von der oberen Seite und von der gegenüberliegenden Oberfläche als der unteren Seite. Die Peripherie des Paradieses dient Aktivitäten, die nicht im strengen Sinne persönlich oder nichtpersönlich sind. Die Trinität scheint die persönliche oder obere Ebene zu beherrschen, das Eigenschaftslose Absolute die untere oder unpersönliche Ebene. Wir können uns das Eigenschaftslose Absolute kaum als eine Person vorstellen, aber wir glauben, dass die funktionelle Raumgegenwart dieses Absoluten im unteren Paradies konzentriert ist.
11:2.6Die ewige Insel besteht aus einer einzigen Form von Materialisierung – aus stationären Rea-litätssystemen. Diese tatsächliche Substanz des Paradieses ist eine homogene Organisation von Raumpotenz, die man nirgendwo anders im ganzen weiten Universum der Universen antrifft. Man hat ihr in verschiedenen Universen viele Namen gegeben, und die Melchisedeks von Nebadon nennen sie seit langem Absolutum. Dieses ursprüngliche Material des Paradieses ist weder tot noch lebendig; es ist der ursprüngliche nichtgeistige Ausdruck des Ersten Zentralen Ursprungs; es ist ganz einfach Paradies, und vom Paradies gibt es kein Doppel.
11:2.7Es erscheint uns, dass der Erste Zentrale Ursprung sein ganzes absolutes Potential für kosmische Realität im Paradies konzentriert hat als Teil seiner Technik der Selbstbefreiung von den Beschränkungen der Unendlichkeit, als Mittel, die unter-unendliche und selbst die Zeit-Raum-Schöpfung möglich zu machen. Aber es folgt daraus nicht, dass das Paradies durch Zeit und Raum begrenzt wird, nur weil das Universum der Universen diese Eigenschaften erkennen lässt. Das Paradies existiert ohne Zeit und hat keinen Standort im Raum.
11:2.8In groben Zügen: Der Raum scheint seinen Ursprung gerade unterhalb des unteren Paradieses zu haben; die Zeit den ihren gerade oberhalb des oberen Paradieses. Zeit, wie ihr sie versteht, ist kein Merkmal der Existenz im Paradies, obwohl die Bürger der zentralen Insel sich der nichtzeitlichen Abfolge der Ereignisse voll bewusst sind. Die Bewegung ist dem Paradies nicht inhärent; sie ist willensmäßig. Aber die Vorstellung von Distanz, sogar absoluter Distanz, hat sehr große Bedeutung, da man sie auf relative Punkte auf dem Paradies anwenden kann. Das Paradies ist nicht-räumlich; folglich sind seine Zonen absolut und deshalb zu vielerlei Nutzung fähig, die jenseits der Vorstellungskraft des sterblichen Verstandes liegt.
3. DAS OBERE PARADIES
11:3.1Im oberen Paradies gibt es drei große Aktivitätszonen, die Gegenwart der Gottheit, die Sphäre des Allerheiligsten und das Heilige Areal. Die gewaltige Region, die die Gegenwart der Gottheiten unmittelbar umgibt, ist als Sphäre des Allerheiligsten abgesondert und den Funktionen der Anbetung, der Trinitisierung und hohem geistigen Vollbringen vorbehalten. Es gibt in dieser Zone weder materielle Strukturen noch rein intellektuelle Schöpfungen; diese könnten dort gar nicht existieren. Es ist für mich aussichtslos, dem menschlichen Verstand die göttliche Natur und erhabene Herrlichkeit der Sphäre des Allerheiligsten des Paradieses schildern zu wollen. Dieser Bereich ist ganz und gar geistig, und ihr seid fast ganz und gar materiell. Eine rein geistige Realität ist für ein rein materielles Wesen scheinbar inexistent.
11:3.2Während es in dieser Zone des Allerheiligsten keine physischen Materialisierungen gibt, sind Erinnerungen an eure materiellen Tage in den Sektoren des Heiligen Landes und noch weitere in den der Rückschau gewidmeten historischen Zonen des peripheren Paradieses in Fülle vorhanden.
11:3.3Das Heilige Areal, der Außen- oder Wohnbezirk, ist in sieben konzentrische Zonen aufgeteilt. Das Paradies wird manchmal „des Vaters Haus“ genannt, da es sein ewiger Wohnsitz ist, und diese sieben Zonen werden oft als „des Vaters Paradies-Residenzen“ bezeichnet. Die innere oder erste Zone wird von Bürgern des Paradieses und von Einheimischen Havonas bewohnt, wenn sie sich im Paradies aufhalten. Die nächste oder zweite Zone ist der Wohnbereich der aus den sieben Superuniversen von Zeit und Raum Gebürtigen. Diese zweite Zone ist teilweise in sieben immense Sektoren unterteilt, wo die aus den Universen evolutionären Fortschritts stammenden Geistwesen und aufsteigenden Geschöpfe ihre Paradies-Wohnung haben. Jeder von diesen Sektoren ist ausschließlich dem Wohlergehen und der Förderung der Persönlichkeiten eines einzelnen Superuniversums gewidmet, aber diese Einrichtungen übersteigen die Erfordernisse der gegenwärtigen sieben Superuniversen fast um ein Unendliches.
11:3.4Jeder von diesen sieben Paradies-Sektoren ist in Wohnungseinheiten unterteilt, die als Hauptquartiere zur Unterbringung einer Milliarde von Arbeitsgruppen verherrlichter Wesen dienen. Tausend derartige Einheiten bilden eine Division. Hunderttausend Divisionen sind in einer Kongregation zusammengefasst. Zehn Millionen Kongregationen bilden eine Versammlung. Eine Milliarde von Versammlungen ergibt eine große Einheit. Und diese aufsteigende Serie geht weiter über die zweite große Einheit zur dritten u.s.w. bis zur siebenten großen Einheit. Und sieben große Einheiten bilden eine Haupteinheit, und sieben Haupteinheiten ergeben eine höhere Einheit; und so setzt sich diese aufsteigende Reihe unter Multiplikation mit sieben von den höheren über die über-höheren, himmlischen und über-himmlischen bis zu den allerhöchsten Einheiten fort. Aber auch das beansprucht nicht allen verfügbaren Raum. Diese Schwindel erregende, eure Vorstellungskraft übersteigende Zahl von Wohnplätzen auf dem Paradies nimmt bedeutend weniger als ein Prozent des dafür bestimmten Gebietes des Heiligen Landes in Anspruch. Es gibt noch Platz in Fülle für die, die auf dem Weg nach innen sind, und auch für all jene, die die Erklimmung des Paradieses erst in den Zeiten der ewigen Zukunft in Angriff nehmen werden.
4. DAS PERIPHERE PARADIES
11:4.1Die zentrale Insel endet an ihrer Peripherie abrupt, aber sie ist von so gewaltigen Ausmaßen, dass diese Abschlusskante innerhalb irgendeiner bestimmten Zone kaum wahrnehmbar ist. Die periphere Oberfläche des Paradieses wird zum Teil von Lande- und Abflugfeldern für verschiedene Gruppen von Geistpersönlichkeiten eingenommen. Da die Zonen des nichtdurchdrungenen Raums bis nahe an die Peripherie heranreichen, landen alle für das Paradies bestimmten Personentransporte in diesen Regionen. Die Transport-Supernaphim oder andere Raumdurchquerer haben weder zum oberen noch zum unteren Paradies Zutritt.
11:4.2Jeder der Sieben Hauptgeiste hat seinen persönlichen Sitz der Macht und Autorität auf einer der sieben Sphären des Geistes, die im Raum zwischen den strahlenden Gestirnen des Sohnes und dem inneren Kreis der Welten Havonas das Paradies umkreisen, aber auf der Peripherie des Paradieses unterhalten sie Kommandostellen fokussierter Kraft. Hier zeigt die langsam zirkulierende Gegenwart der Sieben Supremen Machtlenker jeweils die Lage der sieben Stationen an, aus welchen bestimmte Paradiesenergien blitzartig nach den sieben Superuniversen abgehen.
11:4.3Hier im peripheren Paradies befinden sich die riesigen historischen und prophetischen Ausstellungsareale für die Schöpfersöhne, die sich den Lokaluniversen von Zeit und Raum widmen. Es gibt genau sieben Billionen von diesen bereits realisierten oder geplanten historischen Reservaten, aber all diese Einrichtungen zusammen beanspruchen nur etwa vier Prozent des für diesen Zweck bestimmten Abschnitts des peripheren Gebietes. Wir folgern daraus, dass diese gewaltigen Vorräte in Verbindung zu Schöpfungen stehen, die dereinst außerhalb der Grenzen der gegenwärtig bekannten und bewohnten sieben Superuniversen liegen werden.
11:4.4Der zuhanden der existierenden Universen vorgesehene Paradiesabschnitt ist nur zu einem bis vier Prozent besetzt, und das diesen Aktivitäten zugewiesene Gebiet ist mindestens das Einmillionenfache des für diese Zwecke tatsächlich benötigten Platzes. Das Paradies ist groß genug, um die Aktivitäten einer fast unendlichen Schöpfung zu beherbergen.
11:4.5Aber jeder weitere Versuch, euch ein Bild von der Herrlichkeit des Paradieses zu vermitteln, wäre vergeblich. Ihr müsst warten und während eures Wartens aufsteigen, denn in der Tat „hat das Auge nicht gesehen und das Ohr nicht gehört, noch ist in das Gemüt des sterblichen Menschen eingedrungen, was der Universale Vater für jene bereithält, die weiterleben nach dem körperlichen Dasein auf den Welten von Zeit und Raum.“
5. DAS UNTERE PARADIES
11:5.1Über das untere Paradies wissen wir nur, was offenbart wurde; es halten sich dort keine Persönlichkeiten auf. Es hat mit den Angelegenheiten geistiger Intelligenzen nicht das Geringste zu tun, noch wirkt dort das Gottheit-Absolute. Wir sind davon in Kenntnis gesetzt worden, dass alle Kreise physischer Energie und kosmischer Kraft ihren Ursprung im unteren Paradies haben und dass es wie folgt beschaffen ist:
11:5.21. Direkt unterhalb des Standorts der Trinität, im zentralen Teil des unteren Paradieses, liegt die unbekannte und nicht offenbarte Zone der Unendlichkeit.
11:5.32. Diese Zone wird unmittelbar umringt durch ein namenloses Gebiet.
11:5.43. Die äußeren Randzonen der unteren Oberfläche nimmt eine Region ein, die hauptsächlich mit Raumpotenz und Kraft-Energie zu tun hat. Die Aktivitäten dieses gewaltigen elliptischen Kraftzentrums kann man nicht den bekannten Funktionen irgendeiner Triunität gleichsetzen, aber die ursprüngliche Kraft-Ladung des Raums scheint in dieser Zone konzentriert zu sein. Dieses Zentrum besteht aus drei konzentrischen elliptischen Zonen: Die innere ist Brennpunkt der Kraft-Energie-Aktivitäten des Paradieses selbst; die äußere kann man möglicherweise mit den Funktionen des Eigenschaftslosen Absoluten identifizieren, aber über die Raumfunktionen der mittleren Zone sind wir im Ungewissen.
11:5.5Die Innere Zone dieses Kraftzentrums scheint als ein gigantisches Herz zu arbeiten, dessen Pulsa tionen Ströme bis zu den äußersten Enden des physischen Raumes schicken. Es lenkt und modifiziert die Kraftenergien, treibt sie aber kaum an. Die tatsächliche Druck-Gegenwart dieser Urkraft ist am Nordende des Paradies Zentrums eindeutig stärker als in den südlichen Regionen; das ist ein einheitlich beobachteter Unterschied. Die Mutterkraft des Raums scheint im Süden ein- und im Norden auszufließen unter der Einwirkung eines unbekannten Zirkulationssystems, dem die Aussendung dieser Grundform von Kraft-Energie zukommt. Von Zeit zu Zeit beobachtet man auch Druckunterschiede zwischen Osten und Westen. Die dieser Zone entströmenden Kräfte sprechen auf die beobachtbare physische Gravitation nicht an, gehorchen aber immer der Gravitation des Paradieses.
11:5.6Die mittlere Zone des Kraftzentrums umschließt die obige unmittelbar. Diese mittlere Zone scheint statisch zu sein, außer dass sie sich in drei Aktivitätszyklen ausdehnt und zusammenzieht. Die schwächste dieser Pulsationen geschieht in ost-westlicher Richtung, die nächststärkere in nord-südlicher Richtung, während die bedeutendste, in alle Richtungen gehende Fluktuation eine allgemeine Ausdehnung und Zusammenziehung ist. Man hat die Funktion dieser mittleren Zone niemals wirklich herausgefunden, aber sie muss etwas mit der gegenseitigen Anpassung zwischen innerer und äußerer Zone des Kraftzentrums zu tun haben. Viele glauben, dass diese mittlere Zone den Kontrollmechanismus für die ruhigen Zonen des Zwischen-Raumes darstellt, die die aufeinander folgenden Raumebenen des Alluniversums voneinander trennen, aber weder Beweise noch Offenbarung bestätigen dies. Diese Annahme beruht auf dem Wissen, dass diese mittlere Zone irgendwie mit dem Funktionieren der Mechanismen des nichtdurchdrungenen Raums des Alluniversums in Verbindung steht.
11:5.7Die äußere Zone ist die größte und aktivste der drei konzentrischen, elliptischen Gürtel nicht identifizierten Raumpotentials. Diese Zone ist Schauplatz unvorstellbarer Aktivitäten, sie ist Kreislaufmittelpunkt von Ausströmungen, die nach jeder Richtung in den Raum abgehen bis an die äußersten Grenzen der sieben Superuniversen und sich jenseits davon in den unermesslichen und unfasslichen Gebieten des ganzen Äußeren Raumes ausbreiten. Diese Raumgegenwart ist gänzlich unpersönlich, obwohl sie in irgendeiner nicht enthüllten Weise auf den Willen und die Weisungen der unendlichen Gottheiten anzusprechen scheint, wenn diese als Trinität handeln. Man glaubt, dass dies das brennpunktartige Paradies-Zentrum der Raumgegenwart des Eigenschaftslosen Absoluten ist.
11:5.8Alle Formen von Kraft und alle Stadien von Energie scheinen Kreisläufen anzugehören; sie zirkulieren in den Universen und kehren auf ganz bestimmten Bahnen zurück. Aber was die Ausströmungen der aktivierten Zone des Eigenschaftslosen Absoluten betrifft, treten diese offenbar entweder aus oder ein – nie beides gleichzeitig. Diese äußere Zone pulsiert in sehr langen Zyklen von gigantischen Ausmaßen. Während etwas mehr als einer Milliarde von Jahren Urantias strömt die Raumkraft dieses Zentrums nach außen; darauf wird sie während einer gleich langen Zeitspanne einströmen. Und die Manifestationen der Raumkraft dieses Zentrums sind universal; sie erstrecken sich durch den gesamten durchdringbaren Raum.
11:5.9Alle physische Kraft, Energie und Materie sind eins. Alle Kraft-Energie ist ursprünglich aus dem unteren Paradies ausgetreten und wird dereinst in Vollendung ihres Kreislaufs durch den Raum wieder dahin zurückkehren. Aber die Energien und materiellen Organisationen des Universums der Universen kamen nicht alle in ihrem jetzigen Zustand und Erscheinungsbild aus dem unteren Paradies hervor; der Raum ist der Mutterschoß mehrerer Formen von Materie und Vormaterie. Obwohl die äußere Zone des Kraftzentrums des Paradieses die Quelle der Raumenergien ist, hat der Raum dort nicht seinen Ursprung. Raum ist weder Kraft noch Energie oder Macht. Auch sind die Pulsationen dieser Zone nicht verantwortlich für die Atmung des Raums, aber die Phasen des Ein- und Ausströmens dieser Zone sind synchronisiert mit den Zwei-Milliarden-Jahr-Zyklen der Ausdehnung und Zusammenziehung des Raums.
6. DIE ATMUNG DES RAUMS
11:6.1Wir kennen den wirklichen Mechanismus der Raumatmung nicht; wir beobachten nur, dass sich der gesamte Raum abwechselnd zusammenzieht und ausweitet. Diese Atmung betrifft sowohl die horizontale Ausdehnung des durchdrungenen Raums als auch die vertikalen Ausdehnungen des nicht durchdrungenen Raums, die in den gewaltigen Raumreservoiren oberhalb und unterhalb des Paradieses vorhanden sind. Beim Versuch, euch die Umrisslinien des Volumens dieser Raumreservoire vorzustellen, könntet ihr an eine Sanduhr denken.
11:6.2Wenn die Universen in der horizontalen Ausdehnung des durchdrungenen Raums expandieren, kontrahieren sich die Reservoire der vertikalen Ausdehnung des nicht durchdrungenen Raums, und umgekehrt. Gerade unterhalb des unteren Paradieses befindet sich ein Zusammenfluss durchdrungenen und nicht durchdrungenen Raums. Beide Raumtypen durchfließen hier transformierende Regulierungskanäle, wo Umwandlungen stattfinden, die während der Schrumpfungs- und Dehnungszyklen des Kosmos aus durchdrungenem Raum nicht durchdrungenen machen und umgekehrt.
11:6.3„Nicht durchdrungener“ Raum bedeutet: nicht durchdrungen von jenen Kräften, Energien, Mächten und Gegenwarten, deren Existenz man im durchdrungenen Raum kennt. Wir wissen nicht, ob es die Bestimmung des vertikalen (Reservoir-) Raums ist, immer als Gegengewicht zum horizontalen (Universums-) Raum zu funktionieren; wir wissen nicht, ob hinsichtlich des nicht durchdrungenen Raums eine schöpferische Absicht besteht; wir wissen wirklich sehr wenig über die Raumreservoire, nur, dass es sie gibt und dass sie die räumlichen Zyklen der Ausdehnung und Zusammenziehung des Universums der Universen auszugleichen scheinen.
11:6.4Die Zyklen der Raumatmung dauern in jeder Phase ein wenig länger als eine Milliarde von Jahren Urantias. Während einer Phase dehnen sich die Universen aus; während der nächsten ziehen sie sich zusammen. Der durchdrungene Raum nähert sich jetzt der Halbzeit der Dehnungsphase, während sich der nicht durchdrungene Raum der Halbzeit der Kontraktionsphase nähert, und wir sind davon unterrichtet, dass die äußersten Grenzen beider Raumausdehnungen theoretisch jetzt annähernd gleich weit vom Paradies entfernt sind. Die Reservoire undurchdrungenen Raums erstrecken sich jetzt vertikal über dem oberen Paradies und unter dem unteren Paradies gerade so weit, wie sich der durchdrungene Raum des Universums vom peripheren Paradies aus horizontal nach außen bis zur vierten Ebene des Äußeren Raums und noch darüber hinaus erstreckt.
11:6.5Während einer Milliarde von Jahren Urantias ziehen sich die Raumreservoire zusammen, während sich das Alluniversum und die Kraftaktivitäten des ganzen horizontalen Raums ausdehnen. Also sind etwas mehr als zwei Milliarden Jahre für einen vollständigen Expansions- und Kontraktionszyklus nötig.
7. RAUMFUNKTIONEN DES PARADIESES
11:7.1Raum existiert auf keiner der Oberflächen des Paradieses. Wenn man von der oberen Oberfläche des Paradieses direkt „aufschauen würde“, „sähe“ man nichts als ein- oder austretenden, gegenwärtig gerade eintretenden, nicht durchdrungenen Raum. Der Raum berührt das Paradies nicht; einzig die ruhigen Zwischen- Raum-Zonen kommen mit der zentralen Insel in Kontakt.
11:7.2Das Paradies ist der tatsächlich unbewegliche Kern der relativ ruhigen Zonen, die zwischen durchdrungenem und nicht durchdrungenem Raum existieren. Geographisch erscheinen diese Zonen gewissermaßen als Fortsetzung des Paradieses, aber es gibt in ihnen wahrscheinlich etwas Bewegung. Wir wissen nur sehr wenig über sie, aber wir beobachten, dass diese Zonen verminderter Raumbewegung den durchdrungenen von dem nicht durchdrungenen Raum scheiden. Ähnliche Zonen gab es einst zwischen den Ebenen des durchdrungenen Raums, aber diese sind jetzt weniger ruhig.
11:7.3Der vertikale Querschnitt durch den totalen Raum würde ein wenig einem Malteserkreuz gleichen, wobei dessen horizontale Arme den durchdrungenen (Universums-) Raum und dessen vertikale Arme den nicht durchdrungenen (Reservoir-) Raum darstellen würden. Die zwischen den vier Armen gelegenen Zonen würden diese ungefähr so voneinander trennen, wie die Zonen des Zwischen-Raums durchdrungenen und nicht durchdrungenen Raum trennen. Diese ruhigen Zwischen-Raum-Zonen werden mit wachsender Distanz vom Paradies größer und größer und umfassen letzten Endes die äußersten Grenzen allen Raumes und kapseln sowohl die Raumreservoire als auch die ganze horizontale Ausdehnung des durchdrungenen Raums ein.
11:7.4Raum ist weder eine unter-absolute Bedingtheit innerhalb des Eigenschaftslosen Absoluten noch dessen Gegenwart, noch ist er eine Funktion des Ultimen. Er ist eine Gabe des Paradieses, hingegen glaubt man, dass der Raum des Großen Universums und derjenige aller äußeren Regionen wirklich von der Ur-Raumpotenz des Eigenschaftslosen Absoluten durchdrungen sind. Dieser durchdrungene Raum beginnt in der Nähe des peripheren Paradieses und dehnt sich horizontal nach außen durch die vierte Raumebene und bis über die Peripherie des Alluniversums hinaus; aber wie weit darüber hinaus, wissen wir nicht.
11:7.5Wenn ihr in Gedanken aus einer zur oberen und unteren Paradiesoberfläche im rechten Winkel stehenden Ebene eine endliche, aber unermesslich große V-förmige Ebene ausschneidet, deren auf das periphere Paradies gerichtete Spitze dieses beinahe berührt, und ihr euch dann vorstellt, dass diese Ebene das Paradies in einer elliptischen Bahn umkreist, dann wird sie bei ihrer Umlaufbewegung annähernd das Volumen des durchdrungenen Raums umreißen.
11:7.6Bezogen auf irgendeinen gegebenen Punkt in den Universen hat der horizontale Raum eine obere und eine untere Grenze. Wenn man sich im rechten Winkel zur Ebene von Orvonton weit genug nach oben oder unten begeben könnte, würde man schließlich die obere oder die untere Grenze des durchdrungenen Raums erreichen. Innerhalb der bekannten Dimensionen des Alluniversums rücken diese Grenzen immer weiter auseinander, je weiter man sich vom Paradies entfernt; der Raum nimmt an Dicke zu, und zwar etwas schneller als der Bereich der Schöpfung, der Universen.
11:7.7Die relativ ruhigen Zonen zwischen den Raumebenen wie diejenige, die die sieben Superuniversen von der ersten äußeren Raumebene trennt, sind enorme elliptische Regionen mit ruhigen Raumaktivitäten. Diese Zonen trennen die gewaltigen Galaxien voneinander, die das Paradies in geordneter Prozession mit großer Geschwindigkeit umkreisen. Ihr könnt euch die erste äußere Raumebene, wo jetzt ungezählte Universen im Entstehen begriffen sind, als eine riesige Prozession von das Paradies umkreisenden Galaxien vorstellen, die oben und unten von den Zwischen-Raum-Zonen der Ruhe und am inneren und äußeren Rand durch die relativ ruhigen Raumzonen in Schranken gehalten werden.
11:7.8Eine Raumebene funktioniert also als eine sich bewegende elliptische Region, die allseitig von relativer Bewegungslosigkeit umgeben ist. Derartige Beziehungen zwischen Bewegung und Ruhe bilden einen gekrümmten Raumpfad geringeren Widerstandes gegenüber der Bewegung, dem kosmische Kraft und erwachende Energie bei ihrer ewigen Umkreisung der Paradies-Insel universell folgen.
11:7.9Diese Einteilung des Alluniversums in abwechselnde Zonen, verbunden mit dem abwechslungsweise im Uhrzeiger- und Gegenuhrzeigersinn erfolgenden Fliessen der Galaxien, ist ein Faktor bei der Stabilisierung der physischen Gravitation, der bestimmt ist zu verhindern, dass der Gravitationsdruck sich bis zu einem Punkt verstärke, wo sprengende und zerstreuende Aktivitäten eintreten würden. Diese Einrichtung übt einen Antigravitations-Einfluss aus und wirkt bremsend auf andernfalls gefährliche Geschwindigkeiten.
8. GRAVITATION DES PARADIESES
11:8.1Die unentrinnbare Anziehung der Gravitation ergreift tatsächlich alle Welten aller Universen des ganzen Raums. Gravitation ist der allmächtige Zugriff der physischen Gegenwart des Paradieses. Gravitation ist die allgewaltige Schnur, auf der die funkelnden Sterne, strahlenden Sonnen und wirbelnden Planeten aufgereiht sind, die den universalen physischen Schmuck des ewigen Gottes bilden, der alles ist, alles erfüllt und in dem alles besteht.
11:8.2Mitte und Brennpunkt der absoluten materiellen Gravitation ist die Paradies- Insel, die durch die Havona umkreisenden dunklen Gravitationskörper ergänzt und durch die oberen und unteren Raumreservoire im Gleichgewicht gehalten wird. Alle bekannten Ausströmungen des unteren Paradieses gehorchen ausnahmslos und unfehlbar der zentralen Anziehung der Gravitation, die auf die endlosen Kreisläufe der elliptischen Raumebenen des Alluniversums wirkt. Jede bekannte Form kosmischer Realität besitzt die Krümmung der Ewigkeit, die Tendenz zum Kreis und den Schwung der großen Ellipse.
11:8.3Der Raum spricht nicht auf die Gravitation an, aber er wirkt auf diese ausgleichend. Ohne das Raumkissen würden die umliegenden Raumkörper von explosiven Aktivitäten geschüttelt. Der durchdrungene Raum übt auch einen Antigravitations-Einfluss auf die physische oder lineare Gravitation aus; der Raum kann diese Gravitationswirkung tatsächlich neutralisieren, wenn auch nicht aufhalten. Absolute Gravitation ist Paradies-Gravitation. Lokale oder lineare Gravitation geht mit dem elektrischen Stadium von Energie oder Materie einher; sie wirkt innerhalb des Zentraluniversums, der Superuniversen und der äußeren Universen, wo immer eine angemessene Materialisierung stattgefunden hat.
11:8.4Die zahlreichen Formen kosmischer Kraft, physischer Energie, Universumsmacht und verschiedener Materialisierungen lassen drei allgemeine, wenn auch nicht vollkommen scharf voneinander getrennte Stadien der Reaktion auf die Gravitation des Paradieses erkennen:
11:8.51. Vorgravitationsstadien (Kraft). Dies ist der erste Schritt der Differenzierung der Raumpotenz in die Vorenergieformen der kosmischen Kraft. Dieses Stadium entspricht der Vorstellung von der Urkraftladung des Raums, die man manchmal als reine Energie oder Segregata bezeichnet.
11:8.62. Gravitationsstadien (Energie). Diese Modifikation der Kraftladung des Raums wird durch das Handeln der Kraftorganisatoren des Paradieses hervorgerufen. Sie signalisiert das Erscheinen von Energiesystemen, die auf die Anziehung der Gravitation des Paradieses ansprechen. Diese erwachende Energie ist ursprünglich neutral, aber infolge weiterer Umwandlung zeigt sie schließlich die so genannten negativen und positiven Qualitäten. Wir nennen diese Stadien Ultimata.
11:8.73. Nachgravitationsphasen (Universumsmacht). In diesem Stadium spricht die Energie-Materie auf die Kontrolle der linearen Gravitation an. Im Zentraluniversum sind diese physischen Systeme dreifache, Triata genannte Organisationen. Es sind die Muttersysteme höchster Macht der Schöpfungen von Zeit und Raum. Die physischen Systeme der Superuniversen werden durch die Machtlenker der Universen und ihre Mitarbeiter mobilisiert. Diese physischen Organisationen haben eine zweifache Konstitution und werden Gravita genannt. Die dunklen, Havona umkreisenden Gravitationskörper sind weder Triata noch Gravita, und ihre Anziehungskraft lässt beide Formen physischer Gravitation, die lineare und die absolute, erkennen.
11:8.8Die Raumpotenz ist keiner Einwirkung irgendwelcher Gravitationsform unterworfen. Diese uranfängliche Gabe des Paradieses ist keine verwirklichte Realitätsebene, aber sie geht allen relativen funktionellen nichtgeistigen Realitäten voraus – allen Manifestationen der Kraft-Energie und der Organisation von Macht und Materie. Raumpotenz ist ein schwer definierbarer Begriff. Er bezeichnet nicht das, woraus der Raum hervorgegangen ist; er sollte vielmehr die Idee der innerhalb des Raums existierenden Potenzen und Potentiale vermitteln. Ganz allgemein kann man unter diesem Begriff all jene absoluten Einflüsse und Potentiale zusammenfassen, die vom Paradies ausgehen und die Raumgegenwart des Eigenschaftslosen Absoluten ausmachen.
11:8.9Das Paradies ist absoluter Ursprung und ewiger Brennpunkt aller Energie-Materie des Universums der Universen. Das Eigenschaftslose Absolute ist Offenbarer, Regulierer und Gefäß von allem, was seinen Ursprung und seine Entstehung im Paradies hat. Die universale Anwesenheit des Eigenschaftslosen Absoluten scheint gleichbedeutend zu sein mit der Vorstellung von einer potentiellen Unendlichkeit der Ausdehnung der Gravitation, von einer elastischen Spannung der Gegenwart des Paradieses. Diese Vorstellung hilft uns, die Tatsache zu erfassen, dass alles nach innen zum Paradies hin gezogen wird. Das Bild ist roh, aber trotzdem hilfreich. Es erklärt auch, weshalb die Gravitation stets vorzugsweise in einer zur Masse senkrechten Ebene wirkt, ein Phänomen, welches auf die charakteristischen Dimensionen des Paradieses und der umgebenden Schöpfungen hinweist.
9. DIE EINMALIGKEIT DES PARADIESES
11:9.1Die Einmaligkeit des Paradieses liegt darin, dass es das Reich des uranfänglichen Ursprungs aller geistigen Persönlichkeiten und der Ort ihrer endgültigen Bestimmung ist. Obwohl es zutrifft, dass nicht sämtliche der tieferstehenden geistigen Wesen der Lokaluniversen unmittelbar für das Paradies bestimmt sind, bleibt das Paradies doch das ersehnte Ziel aller übermateriellen Persönlichkeiten.
11:9.2Das Paradies ist das geographische Zentrum der Unendlichkeit; es ist kein Teil der universalen Schöpfung und nicht einmal wirklich ein Teil des ewigen Universums von Havona. Wir beziehen uns gewöhnlich auf die zentrale Insel als auf einen Teil des göttlichen Universums, aber sie ist es in Wirklichkeit nicht. Das Paradies ist eine ewige und ausschließliche Existenz.
11:9.3Als der Universale Vater in der vergangenen Ewigkeit seinem geistigen Selbst im Wesen des Ewigen Sohnes unendlichen persönlichen Ausdruck verlieh, offenbarte er gleichzeitig das Unendlichkeitspotential seines nichtpersönlichen Selbst als Paradies. Das nichtpersönliche und nichtgeistige Paradies scheint der unvermeidliche Widerhall des Willensaktes des Vaters gewesen zu sein, der den Ursprünglichen Sohn in die Ewigkeit rief. So entwarf der Vater die Realität in zwei wirklichen Daseinsformen – der persönlichen und der nichtpersönlichen, der geistigen und der nichtgeistigen. Und die zwischen beiden herrschende Spannung rief angesichts des Willens zur Tat von Vater und Sohn den Mit-Vollzieher und das Zentraluniversum materieller Welten und geistiger Wesen ins Dasein.
11:9.4Wenn die Realität in Persönliches und Nichtpersönliches (Ewiger Sohn und Paradies) geschieden ist, ist es kaum passend, „Gottheit“ zu nennen, was nichtpersönlich ist, solange es nicht irgendwie mit Eigenschaft begabt ist. Die energetischen und materiellen Rückwirkungen der Gottheitsakte können kaum als Gottheit bezeichnet werden. Die Gottheit kann vieles verursachen, was nicht Gottheit ist, und das Paradies ist keine Gottheit; ebenso wenig besitzt es Bewusstsein, wie immer auch der sterbliche Mensch diesen Begriff auslegen mag.
11:9.5Das Paradies ist nicht Stammvater irgendwelcher Wesen oder lebendiger Wesenheiten; es ist kein Schöpfer. Persönlichkeit und Verstand-Geist-Beziehungen sind übertragbar, nicht so die Urmuster; Urmuster sind niemals Spiegelbilder; sie sind Kopien – Reproduktionen. Das Paradies ist das Absolute der Urmuster; Havona ist eine Zurschaustellung dieser Wirklichkeit gewordenen Potentiale.
11:9.6Die Residenz Gottes ist zentral und ewig, glorreich und ideal. Seine Wohnstatt ist das wundervolle Urmuster aller Hauptsitz-Welten des Universums; und das von ihm unmittelbar bewohnte Zentraluniversum ist das Urmuster aller Universen, was deren Ideale, Organisation und ultime Bestimmung anbelangt.
11:9.7Das Paradies ist das universale Hauptquartier aller Persönlichkeitsaktivitäten und der Zentrale Ursprung aller Manifestationen der Raumkraft und Energie. Alles, was je gewesen ist, jetzt ist oder noch sein wird, ist aus dieser zentralen Wohnstätte der ewigen Götter hervorgegangen, geht jetzt daraus hervor oder wird daraus hervorgehen. Das Paradies ist das Zentrum aller Schöpfung, die Quelle aller Energien und der uranfängliche Herkunftsort aller Persönlichkeiten.
11:9.8Letztlich ist für Sterbliche das Wichtigste am ewigen Paradies die Tatsache, dass dieser vollkommene Aufenthaltsort des Universalen Vaters der wirkliche, weit entfernte Bestimmungsort der unsterblichen Seelen der sterblichen materiellen Söhne Gottes ist, der aufsteigenden Geschöpfe der evolutionären Welten von Zeit und Raum. Jeder Gott kennende Sterbliche, der die Laufbahn eingeschlagen hat, den Willen des Vaters auszuführen, ist bereits unterwegs nach dem Paradies auf dem langen, langen Pfad des Strebens nach Göttlichkeit und Erlangung der Vollkommenheit. Und wenn solch ein Wesen tierischen Ursprungs nach seinem Aufstieg aus den niedrigen Sphären des Raums im Paradies vor den Göttern steht, wie es jetzt ungezählten Scharen geschieht, bedeutet eine solche Vollbringung die Realität einer geistigen Verwandlung, die an die Grenzen der Suprematie rührt.
11:9.9[Dargeboten von einem Vervollkommner der Weisheit, der von den Ältesten der Tage von Uversa mit dieser Aufgabe betraut worden ist.]